Antibiotikagaben können zu Darmkrebs führen

Antibiotikagaben können zu Darmkrebs führen

B. Sc. Oecotrophologin Maike Barocke
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Antibiotikagaben können zu Darmkrebs führen 

Kennen Sie das auch? Breitbandantibiotika werden sehr oft und relativ schnell von Ärzten verschrieben. Langfristig bilden sich bei den Betroffenen Resistenzen, welche weitere Therapien erschweren können. Das Immunsystem wird geschwächt und insbesondere unser Darm leidet unter den Gaben. Für Menschen, die längerfristig Antibiotika einnehmen, kann sich das Risiko erhöhen, im Alter an Darmkrebs zu erkranken. Häufig ist die Ursache dafür ein vermehrt abnormales Wachstum von Polypen im Dickdarm.  

Darmpolypen – keine Seltenheit: 

Darmpolypen sind sackförmige Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut, die durch punktuell vermehrtes Zellwachstum entstehen können. Diese sind meist ungefährlich und können unter einer Darmspiegelung entfernt werden. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle, da Polypen über einen längeren Zeitraum aus unterschiedlichen Gründen entarten können. Außerdem können sie sich entzünden.  

 

Der Zusammenhang mit Darmkrebs: 

Beruhend auf der Nurses Health Study werden Zusammenhänge von Antibiotikagaben und daraus entstehenden Darmpolypen erkannt. Darmpolypen können entarten und Darmkrebs begünstigen. 
Die Studie läuft seit 1976 mit mehr als 120.000 teilnehmenden US-Krankenschwestern. Diese werden regelmäßig zu den vorherrschenden Lebensumständen und ihrem Gesundheitszustand befragt. Insgesamt 16.642 Teilnehmerinnen, die mittlerweile über 60 Jahre alt sind, haben an mindestens einer Vorsorge-Darmspiegelung (Koloskopie) teilgenommen. Bei über 1000 Frauen wurden Polypen entdeckt, die bei der Untersuchung entfernt wurden. Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass bei Frauen, die über zwei Monate oder länger Antibiotika einnehmen mussten, zu 36 % häufiger Polypen auftraten. 

Fazit:  

Häufige Antibiotika-Behandlungen können das Darmkrebsrisiko erhöhen. Die Schädigung der Darmflora durch die Antibiotika scheint ein wesentlicher Grund für ein erhöhtes Risiko zu sein. Deshalb ist es besonders wichtig auf eine intakte Darmflora und Darmschleimhaut zu achten und Antibiotika ausschließlich nach Absprache mit Ihrem Arzt einzunehmen. Probiotika können helfen, während und/ oder nach Antibiotikagaben die Darmmikroorganismen in einem Gleichgewicht zu halten.  

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Quelle:

C. White, EurekAlert American/ Association for the Advancement of Science (AAAS), 2017:  Langfristiger Einsatz von Antibiotika im frühen bis mittleren Lebensalter im Zusammenhang mit krebsauslösenden Polypen; online unter: https://www.eurekalert.org/news-releases/557297 

 

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