Studien und Schätzungen zugrunde liegt die Verbreitung von Fructoseintoleranz in Deutschland zwischen 3 % und 5 % der Bevölkerung. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass viele Menschen möglicherweise unter leichten Symptomen leiden, die nicht diagnostiziert oder erfasst werden. Die genaue Häufigkeit kann von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise den Ernährungsgewohnheiten und der genetischen Veranlagung abhängen. Die Fructoseunverträglichkeit ist der geläufigste umgangssprachliche Begriff. Sie kann zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden führen, darunter Blähungen, Durchfall und weitere darmbezogene Symptome. Die Fructose, die nicht im Dünndarm aufgenommen wird, gelangt in den Dickdarm, wo sie durch Bakterien fermentiert wird, was die genannten Beschwerden auslöst. Eine Fructosemalabsorption wird in den Medien oft fälschlicherweise als Fructoseintoleranz bezeichnet. Zum einen gibt es die sogenannte Fructosemalabsorption (FM) und die heditäre Fructoseintoleranz (HFI), eine Stoffwechselerkrankung. Erfahren Sie hier mehr über die Unterschiede und die Möglichkeiten des Umgangs!
Fructosemalabsorption und Fructoseintoleranz
Die Fructosemalabsorption (FM) und die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) sind pathophysiologisch klar voneinander abzugrenzende Erkrankungen, bei denen Fructose das relevante Medium darstellt. Bei der Fruktosemalabsorption wird Fruktose im Dünndarm nicht richtig absorbiert, was gastrointestinale Beschwerden wie Blähungen, Diarrhoe oder Bauchschmerzen verursachen kann. Die hereditäre Fructoseintoleranz ist eine genetische Störung, bei der der Abbau von Fruktose in der Leber aufgrund eines Enzymdefekts beeinträchtigt ist, was zu schwerwiegenden metabolischen und gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wichtig ist, dass bei der FM – anders als bei HFI – nicht komplett auf den Verzehr von fructosehaltigen Lebensmitteln verzichtet werden muss. Daneben stellt Fructose das Substrat für Erkrankungen im Fructosestoffwechsel dar, wie etwa bei der hereditären Fructoseintoleranz (HFI). Der Gehalt an Fruchtzucker in Lebensmitteln spielt für Patienten mit fructoserelevanten Erkrankungen demnach eine große Rolle.
Was ist Fructose?
Fructose, oft als Fruchtzucker bezeichnet, ist eine Zuckerart, die natürlich in vielen Lebensmitteln wie Obst, Honig und bestimmten Gemüsesorten wie Mais und Zwiebeln vorkommt. Im Vergleich zu Glukose, die weit verbreitet im Pflanzenreich auftritt, findet sich der Fruchtzucker in höheren Konzentrationen besonders in süßen Früchten und einigen Wurzelgemüsen. Er ist zudem ein wesentlicher Bestandteil des Haushaltszuckers (Saccharose), der aus einem Molekül Glukose und einem Molekül Fructose besteht.
Die Diagnose von Fructoseintoleranz
Fructoseintoleranz wird oft auch als Unverträglichkeit gegenüber Fruchtzucker beschrieben, resultiert aus der Unfähigkeit des Dünndarms, eine angemessene Menge an Fruktose effektiv zu absorbieren. Um eine Fruktoseintoleranz zu diagnostizieren, wird häufig ein Atemtest eingesetzt. Dieser Test misst die Wasserstoffmenge in der Atemluft nach dem Konsum von fruktosehaltiger Flüssigkeit. Ein Anstieg des Wasserstoffs deutet darauf hin, dass ein signifikanter Anteil des Fruchtzuckers den Dickdarm erreicht hat, ohne im Dünndarm absorbiert zu werden, was auf eine mögliche Unverträglichkeit hinweist. Dieses Verfahren hilft dabei, die Fruktoseintoleranz von anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu unterscheiden und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Durch das Verstehen dieser Prozesse und die richtige Diagnosestellung können gezielte Ernährungsanpassungen vorgenommen werden, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.
Ernährungsumstellung und Behandlung von Fruktosemalabsorption
Nach der Diagnose mit dem Atemtest kann ein Plan zur Behandlung von Fruktosemalabsorption gemacht werden. Er zielt primär darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine angepasste Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Entsteht eine Fructoseintoleranz beispielsweise durch eine Dysbiose der Darmmikrobiota und / oder einer porösen Darmschleimhaut, so können Probiotika aufbauend wirken. Hier sind wesentliche Aspekte und Schritte, die Sie bei der Ernährungsumstellung und Behandlung berücksichtigen sollten:
Schrittweise Reduktion der Fruktoseaufnahme
- Fruktosearme Diät: Beginnen Sie damit, hochfruktosehaltige Lebensmittel wie Äpfel, Birnen, Mango, Honig und Fruchtsäfte aus Ihrer Ernährung zu entfernen.
- Portionskontrolle: Kleinere Mahlzeiten können helfen, die Fruktosebelastung pro Mahlzeit zu reduzieren und so die Symptome zu minimieren.
- Lebensmittel-Tagebuch: Führen Sie ein Tagebuch, um festzustellen, welche Lebensmittel gut vertragen werden und welche Beschwerden verursachen.
Nahrungsmittelalternativen
- Glukose als Helfer: Der Verzehr von glukosereichen Lebensmitteln zusammen mit fruktosehaltigen Lebensmitteln kann helfen, die Fruktoseaufnahme zu verbessern, da Glukose die Aufnahme von Fruktose im Darm fördert.
- Fruktosearme Früchte: Integrieren Sie fruktosearme Früchte wie Avocado, Erdbeeren und Bananen in Ihre Ernährung.
- Zuckerersatzstoffe: Meiden Sie Süßstoffe, die Fruktose enthalten, wie Sorbit oder Xylit, und bevorzugen Sie stattdessen Stevia oder Erythrit.
Ernährungsberatung und medizinische Unterstützung
- Ernährungsberatung: Eine professionelle Ernährungsberatung kann individuell abgestimmte Empfehlungen bieten, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, die den individuellen Bedürfnissen entspricht.
- Regelmäßige Überprüfung: Da sich die Toleranz gegenüber Fructose ändern kann, ist es sinnvoll, die Ernährungsgewohnheiten regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Langfristige Anpassungen
- Darmgesundheit stärken: Probiotika und präbiotische Fasern können helfen, die Darmflora zu stabilisieren und die Verdauung zu unterstützen.
- Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, Proteinen und gesunden Fetten ist, unterstützt nicht nur die Darmgesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden.
Die Behandlung und Ernährungsumstellung bei Fructosemalabsorption ist ein individueller Prozess, der Geduld erfordert und oft durch Versuch und Irrtum gekennzeichnet ist. Es ist wichtig, eng mit Gesundheitsdienstleistern zusammenzuarbeiten, um die beste Strategie für Ihre spezifischen Bedürfnisse zu entwickeln. Durch sorgfältige Planung und Anpassung der Ernährungsgewohnheiten kann die Fructosemalabsorption effektiv gemanaged und die Lebensqualität deutlich verbessert werden.
Kompletter Verzicht auf Früchte muss nicht sein
Die Aufnahme von Fructose ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und ist mitverantwortlich für die steigende Zahl von Personen die von einer Fructosemalabsorption (FM) betroffen sind. Viele Früchte enthalten ausreichend Glukose, welche die Aufnahme von Fructose verbessert, oder haben ein günstiges Glukose-Fructose-Verhältnis. Zu den verträglicheren Früchten gehören:
- Bananen: Sie haben einen moderaten Fructosegehalt. Reife Bananen mit braunen Flecken haben einen höheren Zuckergehalt und könnten Symptome verursachen.
- Kokosnüsse: Sie enthalten sehr wenig Fruktose und sind in der Regel gut verträglich für Menschen mit Fructoseintoleranz. Sie sind reich an Ballaststoffen und gesunden Fetten, was sie zu einer guten Option macht.
- Avocado: Sie ist reich an gesunden Fetten und enthält sehr wenig Zucker.
- Papaya: Diese tropische Frucht hat einen niedrigen Fruktosegehalt und ist zudem reich an Verdauungsenzymen, die die Nahrungsaufnahme erleichtern.
- Rhabarber: Technisch gesehen ein Gemüse, wird Rhabarber oft wie eine Frucht verwendet und hat einen niedrigen Fruktoseanteil.
- Erdbeeren: Haben einen niedrigen Fruktosegehalt im Vergleich zu anderen Beeren.
- Cranberries: Diese sind nicht nur fruktosearm, sondern auch reich an Antioxidantien.
- Zitronen und Limetten: Schmecken sauer und enthalten sehr wenig Zucker.
Es ist wichtig, dass Betroffene lernen, welche Früchte sie gut vertragen und in welchen Mengen. Äpfel besitzen beispielsweise einen hohen Gehalt an Fructose und zudem eine ungünstige Fruktose/ Glukose-Verhältnis von > 1, wodurch sie auf den ersten Blick für Patienten mit einer FM nicht geeignet erscheinen. In Abhängigkeit von der Apfelsorte kann der Fruktosegehalt sehr unterschiedlich ausfallen. Obwohl in jeder untersuchten Sorte der Gehalt an Fruktose höher ist als der an Glukose, muss aber auf den Verzehr von Äpfeln bei FM nicht grundsätzlich verzichtet werden. Neben der Wahl einer Apfelsorte mit möglichst geringem Fructosegehalt können weitere Empfehlungen berücksichtigt werden, welche die Resorption von Fructose verbessern.
Inwiefern Glukose die Aufnahme von Fructose fördert bzw. in diesem Zusammenhang die Symptomatik einer FM verbessert, muss durch weitere Studien geklärt werden.
Chance für die Zukunft bei Fruktoseintoleranz
Die gute Nachricht für alle Betroffenen: Im Gegensatz zu Laktoseintoleranz, bei der die Verträglichkeit von Laktose meist konstant bleibt, kann sich die Toleranz gegenüber Fruktose im Laufe der Zeit ändern. Dies bietet Betroffenen von Fruktoseintoleranz die Möglichkeit, ihre Ernährungsgewohnheiten flexibel zu gestalten und regelmäßig zu überprüfen. Es ist sinnvoll, die Menge an Fructose, die vertragen wird, periodisch zu testen und die Diät entsprechend anzupassen. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass Lebensmittel, die zuvor Symptome verursacht haben, zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Ernährung integriert werden können, sofern sie dann vertragen werden.
Eine solche dynamische Anpassung der Ernährung eröffnet Chancen für eine verbesserte Lebensqualität und eine größere Vielfalt im Speiseplan. Es empfiehlt sich daher, in regelmäßigen Abständen einen Atemtest durchzuführen und die Reaktion des Körpers auf verschiedene Fruktosemengen zu beobachten, um die eigene Ernährung optimal und individuell zu gestalten.
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