Die Geschichte von Antibiotika
Antibiotika sind lebensnotwendige Medikamente, stehen aber auch aufgrund von Nebenwirkungen teils stark in der Kritik. Begonnen hat der Einsatz von Antibiotika durch den schottischen Arzt und Bakteriologen Alexander Flemming. Dieser entdeckte zufällig in seinem Labor, dass der Schimmelpilz Penicillium eine wachstumshemmende Wirkung auf seine Staphylokokken (Bakterienkolonien) hat. 1942 kam Penicillin auf den Markt und mit ihm eine erfolgreiche Behandlung von bakteriellen Erkrankungen.
Wirkung von Antibiotika
Leider verlangen viele Menschen immer noch ein Antibiotikum bei einem viralen Infekt, obwohl es nur bei bakteriellen Erkrankungen helfen kann. Die Wirkungsweisen der verschiedenen Antibiotikagruppen sind dabei vielfältig. Beispielsweise zerstören sie die bakterielle Zellwand, wirken direkt an der Erbinformation (DNS) oder im Bereich der Eiweißherstellung.
Resistenzentwicklung
Auch wenn der Einsatz von Antibiotika im Veterinärbereich in den letzten Jahren gesenkt werden konnte, bleibt er im Humanbereich doch auf einem zu hohen Niveau.
In der Folge treten vermehrt Antibiotikaresistenzen auf und somit steigt auch der Verbrauch von Reserveantibiotika.
Hintergrund ist, dass sich Bakterien an die Antibiotikastoffe anpassen und Überlebensstrategien entwickeln. Die Entwicklung von Resistenzen gegenüber herkömmlich eingesetzten antibiotischen Wirkstoffen ist dabei ein natürlicher Vorgang. Beispielsweise können Sie untereinander Gene austauschen und an andere Bakterien weitergeben.
Dies führt zu einem vermehrten Einsatz von Reserveantibiotika, woraufhin die Bakterien sich wieder anpassen und erneut Resistenzen bilden.
Letztendlich sind alle Wirkstoffgruppen ausgeschöpft und Antibiotika helfen nicht mehr.
Weitere negative Folgen
Die Resistenzentwicklung ist nicht die einzig negative Folge. Antibiotika haben die Tendenz alle Bakterien im Darm zu schädigen und nicht zu differenzieren, ob es ein Krankheitserreger oder ein gutes Bakterium ist.
Daher können sogar noch Wochen nach der Antibiotikatherapie negative Folgen wie beispielsweise Durchfälle auftreten. Langfristig kann die Darmmikrobiota (veraltet Darmflora) vollkommen aus dem Takt geraten und es entsteht ein so genanntes Leaky- gut-Syndrom.
Hierbei können schädliche Stoffe, wie Allergene oder Giftstoffe, aufgrund einer Schädigung von Darmschleimhaut und Darmbakterien, über diese gestörte Darmbarriere ungehindert ins Blut gelangen. Es entstehen unterschwellige Entzündungen (silent inflammations), die langfristig zu chronischen Erkrankungen führen können.
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Kein Antibiotikum ohne Probiotikum
Um diese Problematik zu umgehen, raten Experten dazu, bereits während der Antibiotikatherapie mit dem Einsatz von Probiotika zu beginnen. Die probiotischen Bakterien bauen die Darmmikrobiota wieder auf und verdrängen Durchfallerreger (z.B. Clostridium difficile). Vorteil ist, dass der Darm bereits während der Antibiotikatherapie gestärkt wird und sich krankmachende Bakterien nicht ausbreiten können. Die probiotische Therapie sollte begleitend zur Antibiotikatherapie eingesetzt werden und nach Absetzen darüber hinaus weitergeführt werden.
Fazit
Antibiotika sind hilfreich bei bakteriellen Erkrankungen. Allerdings führt die hohe Verordnungsdichte mittlerweile zu einer Vielzahl an Resistenzen. Dieser Prozess ist ein natürliches Phänomen, denn Bakterien passen sich ihren Umweltbedingungen an. Um Schäden an unserer Dammikrobiota möglichst gering zu halten, sollte zu jedem Antibiotikum ein Probiotikum eingenommen werden. Die biologisch aktiven Bakterien bauen die Darmmikrobiota wieder auf und verhindern die Anheftung von krankmachenden Bakterien.